Rezension: Der Tote am Kirchturm

»Ja, verreck! A echte Leich’!«

Der sechzehnjährige Robert tritt an einem Herbstabend am Kirchturm von Wolnzach auf die Hand des toten Benedikt Singer.

Die Polizei ist schnell vor Ort, aber Tatortspuren sind Mangelware und natürlich hat niemand etwas gesehen oder gehört. Auch Ludwig Wimmer nicht, der Rentner macht Urlaub. Gut, dass Enkelin Anna daheim Beweismaterial sammelt. Denn gemeinsam werden sie dem Täter doch wohl draufkommen.

Verlagsseite …


 „Der Tote am Kirchturm“ von Alexander Bálly ist er zweite Krimi mit Ludwig Wimmer.

Der in Wolznach bekannte Hochzeitslader wurde tot neben dem Kirchturm gefunden. Handyfotos der Leiche gehen schnell rum. Anna, die Enkelin von Wimmer, denkt sich, dass es ein Fall für Wimmer sein könnte und sammelt fleißig Indizien. Denn der alte Metzgermeister ist auf Urlaub.

Wimmer ermittelt wieder nach seiner eigenen Nase. Unterstützt wird er natürlich wieder von seiner Enkelin Anna. Denn in technischen Sachen ist sie ihm weit voraus. Man erlebt Wimmer eben wieder mit seiner typischen Art.

Dieses Mal rückt Anna etwas mehr in den Fokus. Nicht nur weil sie am Anfang sehr aktiv ist, es zieht sich einfach durch die ganze Handlung durch. An merkt richtig, dass es ihr Spaß macht mit ihrem Opa zusammen etwas zu machen und den Fall zu lösen.

Der neue Fall spielt natürlich auch wieder in Wolznach in der Holledau. Da kommt gleich wieder der Flair des kleinen bayrischen Örtchens durch. Nicht zuletzt auch wegen dem Dialekt, der sich in der wörtlichen Rede befindet. Aber keine Angst, man kann es gut verstehen.

Gleich zu Anfang des Falles lässt Alexander Bálly den Leser innehalten und nachdenken. Ein Junge schießt ein Foto von der Leiche, ohne die Polizei zu verständigen. Einfach weil es eine Sensation ist. Da fragt man sich schon wie „sensationsgeil“ man selbst ist bzw.  es andere sind. Vor allem aber auch was dies für Konsequenzen hat.

Der Fall selbst ist spannend. Man rätselt gleich mit. Interessant ist auch, dass man wieder die Ermittlungen von Polizei und Wimmer liest. So weiß man oft mehr als nur eine Seite, aber durch kleine Stolpersteine wird man selbst etwas aus der Bahn geworfen und denkt sie „Wie passt das jetzt zusammen???“. Doch gerade so bleibt man am Ball.

Es wird auch ab und an richtig gefährlich und riskant. Besonders das Ende hat es in sich!

Das Cover zeigt die Holledau im Herbst/Winter und zeigt genau das Bild, welches der Autor gleich am Anfang beschreibt. Schade ist nur, dass das Cover eben nicht zum ersten Teil passt. Dieser war in weiß, rot und schwarz gehalten.

Auf den zweiten Fall von Wimmer und Anna war ich sehr gespannt! Ich war gleich wieder drin. Wimmer hat mir wieder mit seiner Art gefallen. Auch dass Anna mehr vorgekommen ist, ist gut gemacht. Die neue Gewichtung bringt frischen Wind mit sich. Der Fall selbst hat mich ordentlich ins Grübeln gebracht und gefesselt.

Deswegen gibt es 5 von 5 Wölfen!

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