Rezension: Ein ganzes halbes Jahr

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas
schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen
Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt.

Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.

Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.

Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.

Eine Frau und ein Mann.

Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.

Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

Internetseite 

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday
Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet.
Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex.

„Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes ist ein etwas andere
Liebesroman.

Louisa Clark ist eigentlich total zufrieden mit ihrem Leben. Doch das Café
in dem sie arbeitet wird geschlossen und sie verliert ihren Job. Sie sucht einen
neuen Job, doch keiner möchte so richtig zu ihr passen. Sie ist zu kommunikativ
für die meisten. Da bekommt sie die Gelegenheit den querschnittsgelähmten Will
Traynor zu pflegen. Sie muss keine medizinischen Kenntnisse haben sondern ihm
nur Gesellschaft leisten. Die Stelle ist allerdings auf ein halbes Jahr
begrenzt.

Will möchte allerdings keine Gesellschaft und macht es Lou richtig schwer.

Jojo Moyes lässt Lou die Geschichte erzählen. Ganz selten wird ein Kapitel
aus der Sicht eines anderen erzählt um eine andere Sicht zu beleuchten.

So kann man sich gut in Lou hineinversetzten. Man lernt ihre Familie und
deren Situation kennen, die Beziehung zu ihrem Freund und ihre
Lebenseinstellung.

Durch ihre Augen kann man aber auch Wills Situation verstehen. Er fühlt sich
an den Rollstuhl gebunden und hat nicht die Chance wirklich selber was zu
entscheiden. Denn er war früher ein erfolgreicher Geschäftsmann und sportlich
aktiv.

Die Familien der Zwei sind auch sehr unterschiedlich. Während die Traynors
im Geld schwimmen, steht den Clarks finanziell das Wasser bis zum Halse.

Lou möchte Will wieder Freude am Leben bescheren und schafft es auch in
ihrer Dienstzeit, aber auch zeigt ihr was sie am Leben hat bzw. eben nicht hat.
Beide kommen im Laufe des Buches mehr aus sich heraus, was sie ohne den jeweils
anderen nicht möglich gewesen wäre. Die Prozesse sind langwierig und nicht
übereilt, genau wie ihre Liebe.

Das Buch wirft zwei Fragen auf. Dir erste ist: Sterbehilfe ja oder nein? Es
wird hier ganz klar zum Thema gemacht. Wann ist das Leben lebenswert, wie gehen
betroffene mit ihrem nuen Leben um, und wann ist es Zeit das Leben zu beenden.
Man muss sich als Leser im Laufe der Geschichte damit auseinander setzten.

Die zweite Frage ist: Was mache ich aus meinem Leben? Ist es wirklich so gut
wie ich denke? Was macht das Leben lebenswert?

All dies steckt in dieser emotionsreichen Liebesgeschichte.

In einer Facebookgruppe bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Zuerst
war ich mir nicht sicher ob dies etwas für mich ist. Denn normal kann man mich
mit Liebesromanen jagen. Aber dieses Buch hat sich gelohnt, auch wenn ich viele
Taschentücher brauchte!!!! Und das nicht nur zum Schluss. Ich kann es nur
empfehlen.

Es gibt 4 Wölfe.

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