Chias Frühlingskalender #8

Um einen packenden Thriller geht es heute der sich mit einer längst aufgelöst geglaubten Naziorganisation namens ODESSA beschäftigt.

„Während sich Hendrik abwandte, konnte er es nicht
lassen, noch einen schnellen Blick auf das Fotoalbum zu werfen, das ihn vorhin
erschüttert hatte. In der geöffneten Tür blieb er stehen und betrachtete
Schratt. Unglaublich, wie ein Foto die Einstellung zu einem Menschen verändern
konnte.“ (S.39)

 

Titel: Führers Vermächtnis

Autor:  Kristina Herzog

Preis: 12,99 €; eBook 4,99 €

Seiten: 270

 

1.       Stell
dich meinen Lesern bitte einmal vor.

Ich wurde pünktlich zum Sommeranfang 1972 in Berlin geboren, wo ich
inzwischen auch wieder mit meinem Mann und meinen zwei Kindern wohne. Nach dem
Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Krankenhaus habe ich Geschichte,
Biologie, Jura und Mediation in Berlin und Heidelberg studiert. Ich schreibe
Krimis und Kindergeschichten, wobei es im Moment hauptsächlich Krimis sind. Das
Böse hat derzeit also die Oberhand bei mir 😉

2.      
Hendrik
Römer fängt als Jurist ja bei einer Umweltorganisation an. Was ist er so für
ein Mensch?

Er ist ein ehrgeiziger Typ, der sehr an seiner Freundin Liliane hängt,
die er für diesen ersten Job nach dem Studium zurück lassen muss. Er kommt aus
einer zerrütteten Familie, die sehr früh vom Vater verlassen wurde, der
ebenfalls Jurist ist. Sogar ein ziemlich erfolgreicher. Und so war Hendrik
immer hin und her gerissen zwischen Bewunderung für seinen Vater und dem Leben
mit wenig Geld und ohne Vaterfigur, in dem er seine Söhne zurück gelassen hat.

3.      
Ob
es die Organisation ODESSA so gegeben hat oder nicht, ist nicht ganz eindeutig,
aber wie bist du auf die Idee gekommen, sie in dein Buch einzubinden?

Ich habe mich schon immer sehr für Geschichte interessiert, vor allem für
die preußische und die des Dritten Reiches. Insofern habe ich mich auch früh
mit Dingen wie ODESSA oder dem verschwundenen Bernsteinzimmer befasst. Ich
finde die verschiedenen Theorien dazu sehr spannend. Umstritten ist vor allem der
Umfang der Aufgaben von ODESSA. Feststehend ist, dass viele hohe SS-Leute zum
Ende des Krieges über die sogenannten „Rattenlinien“ nach Südamerika flohen, um
einer Bestrafung zu entgehen. Es wird vermutet, dass ODESSA hinter der
Organisation des Ganzen steckt. Das regt doch zu Gedankenspielen an: Was wäre,
wenn ODESSA doch noch existierte und weiter dieselben Ziele verfolgte. Wäre es
heutzutage möglich, so viele Leute dazu zu bringen, diesen extremistischen
Gedanken wieder zu folgen? Was wäre dafür nötig?

4.      
Du
musstest sicher viel Recherche betreiben. Über was war es einfacher und welcher
Themenbereich hat dir Kopfschmerzen verursacht?

Da hast du vollkommen recht: Ich habe für „Führers Vermächtnis“ viel und
lange recherchiert. Einfach war es z. B. Literatur über das Bernsteinzimmer zu
finden. Auch über den Lebensborn gibt es eine Menge zu lesen. Aber ich muss
sagen, dass mich das auch an meine Grenzen gebracht hat, zu lesen, wie dort mit
Menschen und vor allem Kindern umgegangen wurde. Ein Buch, das ich gerade
gekauft und voll Entsetzen gelesen hatte, habe ich dann ganz schnell bei ebay
einstellen müssen, weil ich es nicht mehr in der Nähe haben, aber auch nicht
einfach wegwerfen wollte.

Interessant war auch die Recherche nach geeigneten Bunkern. Ich habe lange
gesucht und als ich dann das Passende gefunden hatte, bin ich mit Mann, Sohn
und Babybauch durch brandenburgische Wälder gestreift und habe nach alten
Bunkerresten gesucht … und gefunden.

5.      
Welcher
Charakter ist dir besonders ans Herz gewachsen?

Es ist gar nicht so einfach, sich für einen zu entscheiden, weil ich viel
Zeit darauf verwende, meine Charaktere kennen zu lernen und so entsprechend einen
Teil meines Lebens mit ihnen verbringe. Ich erkenne in jedem von ihnen auch
gute Seiten – sogar bei Schratt (wobei die schlechten sicherlich überwiegen).

Wenn ich mich aber entscheiden muss, würde ich wahrscheinlich Lazarus
auswählen. Er ist freundlich, chaotisch, loyal und humorvoll – ein netter Typ!

6.      
Welches
Buchprojekt planst du als nächstes?

Im März erscheint ein Kurzkrimi in der Anthologie „Tote wie Sand am Meer:
Mord und Totschlag im Urlaubsparadies“. Dann habe ich gerade eine Kurzgeschichte
fertig, die in einem kriminellen Reiseführer über Berlin im Windspiel-Verlag
noch dieses Jahr erscheint. Im Moment sitze ich an meinem nächsten Roman, einem
Krimi, der ein supersympathisches junges Ermittlerteam hat und in der
Musikszene Berlins spielt. Über die Hälfte ist schon fertig. Ihr seht: Es ist
immer etwas zu tun!

Wenn ihr mehr erfahren wollt, schaut euch doch mal auf der Verlagsseite um.

Also morgen geht es spannend weiter mit einem Krimi!

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