Rezension: Tödlicher Gesang

In einem abgelegenem Internat an der Küste Kapstadts verschwinden zwei
Mitschüler. Die Schülerinnen Dascha und Emily beobachten das
Verschwinden und werden von einer großen dunklen Gestalt mit Flügeln
verjagdt. Zuerst werden die Mädchen für verrückt erklärt, doch mit dem
Auftauchen zweier neuen unheimlichen Mitschülerinnen und dem weiteren
Verschwinden von Mitschülern werden die Mädchen in einen Strudel aus
Mythen Legenden und Sagen gezogen. Wird es den beiden Mädchen gelingen
das Geheimnis um das Verschwinden ihrer Mitschüler und um das gefügelte
Wesen zu enthüllen? 21tes Jahrhundert trifft auf Mythologie!

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1985 wurde Sonja Planitz in Hamburg geboren. Als Teenager hat sie angefangen zu
schreiben, malen und zu zeichnen. Zu dieser Zeit hat sie auch die meisten ihrer Charaktere entworfen. Ihr erstes eBook, Tod aus dem Meer, hat sie 2012 geschrieben. Eigentlich war dies als One Shot gedacht.
Die Entscheidung eine Serie daraus zu machen kam ihr spontan. Zur Zeit wohnt sie mit ihrem Sohn und ihrer Katze in einer der ruhigeren Gegenden Hamburgs.

 

„Tödlicher Gesang“ von Sonja Planitz ist der Auftakt ihrer
Trilogie.

Dascha und Emily sind in der Nähe von Kapstadt in einem Internat. Eines
Nachts schleichen sich die Zwei wieder einmal runter an den Strand um dort in einem
Wrack zusammen den Abend zu verbringen. Wenig später kamen noch zwei laute
Mitschüler. Die Zwei müssen mit ansehen wie ein singendes, geflügeltes Wesen
die beiden Jungs verschwindet lässt. Sie laufen direkt zum Internatsleiter,
doch dieser glaubt ihnen nicht. Am nächsten Tag kommen zwei neue und wirklich
werkwürdige Mädchen ins Internat und von da an passieren immer merkwürdigere
Sachen.

Sonja Planitz lässt die Geschichte aus Emilys und Daschas Sicht erzählen.
Doch leider gleicht dies eher einer Schilderung von Tatsachen. Die Empfindungen
der Mädchen kommen dabei viel zu kurz. Das Wenige, was man über ihr Privatleben
erfährt, ist der Einblick in ihr Zimmer. Dort kommen leicht die Charakterzüge
und Vorlieben zum Vorschein. Es ist zwar schön, dass sie ihre Lieblingsfarben
mit in ihren Alltag einbinden, aber der Leser bekommt den Eindruck als hätten
sie nur grüne bzw. rote Anziehsachen im Schrank neben der Schuluniform. Aus dem
Schulalltag erfährt man nur wenig. Am meisten bekommt man die Theaterstunde
mit, in der Ligiea Daschas Scharm umgarnen möchte. Da fehlen einfach die
anderen Unterrichtsstunden, der Kontakt zu Lehrern und anderen Schülern ist auf
ein Minimum beschränkt und warum sie gerade im Internat sind, ist auch nicht
klar. Kurz es fehlen Hintergrundinformation um sich mehr in die Protagonisten
hineinversetzten zu können. Die Charakterzüge von Aqua, Ligiea und Cindy
hingegen sind gut transportiert worden und passen auch zu den jeweiligen
Umständen.

De Grundsätzliche Idee der Geschichte ist super gut. Über mythische
Wasserwesen wie Nixen, Meerjungfrauen und Sirenen in der heutigen Zeit zu
schreiben, liegt zu einem im Trend der Fantasy-Welt zum anderen ist dieser
Mythos noch nicht ausgelutscht worden. Auch die Umsetzung mit dem Internat, dem
Grund für den Bau, die besonderen Schüler und die Detektivarbeit der Mädchen
sind vom Ansatz her super und können einen guten Jugendroman liefern.

Die Gestaltung des Ganzen ist allerdings nicht so gut verlaufen.
Kapitelüberschriften für sich genommen sollen Spannung erzeugen und sich erst
im Laufe des Kapitels erklären. Hier jedoch geben die Überschriften einen
Einblick über das Kommende. Somit kann man die Handlung oft voraussehen. Es sei
denn die Handlung macht einen sinnfreien Sprung. Da kommt es vor das die
Mädchen zu einem Ort gehen wollen/müssen ect. und zack sind sie da! Dies
geschieht ohne Beschreibung und reist einen von einem Ort zum Nächsten.
Generell wird zu wenig die Situation oder die Umgebung beschrieben, so dass
kaum Atmosphäre beim Lesen entsteht. Dies wird oft auch noch mit kurzen,
aufeinanderfolgenden Sätzen gefördert.

Von daher kommt kaum eine prickelnde und fesselnde Spannung auf.

Was vermutlich aber am schwersten wiegt, sind Logikfehler. Man fragt sich
warum wird Kira, wenn sie sich eh in einem Krankenhaus befinden, nach dem
Angriff nicht sofort versorgt sondern mit ins Internat zurückgebracht. Und von
dort zu ihren Eltern, wo sie dann genäht werden muss.

Oder als Emily plötzlich selbst zu einem Meerwesen wird, warum hinterfragt
sie das nicht und versucht heraus zu finden welches sie ist? Nein sie macht mit
ihrem Schulalltag einfach weiter.

Als Sonja Planitz mir ihr Buch als Rezensionsexemplar geben hat, habe ich
mich gefreut einem Indie-Autoren helfen zu können und war echt gespannt. Denn
ihrer Internetseite konnte ich entnehmen, dass es ihre Trilogie sogar schon als
Printausgabe gibt. Da dachte ich mir, wenn man sich als Selbstverleger schon
die Mühe dazu macht, sollte es auch eine gewisse Qualität haben. Das
Grundgerüst der Geschichte ist echt toll und ist für mich auf jeden Fall eine
Trilogie wert. Doch die Umsetzung hat mich enttäuscht.

Deswegen vergebe ich 2 von 5 Wölfen.

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