[Werbung] Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar.
Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…
„All die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven eine
etwas andere Liebesgeschichte.
Auf dem Glockenturm möchte sich Finch eigentlich das Leben
nehmen. Die aufgeregte Menge unter ihm deutet aber nicht auf ihn. Da bemerkt er
Violet neben sich. Die möchte offenbar das gleiche wie er. Von dem Tag an verbindet die beiden etwas und
eine Reise beginnt.
Finch ist selbstmordgefährdet. Er lebt zusammen mit seiner Mutter und seinen
beiden Schwestern. Sein Vater hat eine neue Familie. Einen richtigen
Familienzusammenhalt kennt er nicht. Er ist scheinbar auch noch anderes
erkrankt. Er nennt es den „Schlaf“ und läuft davor weg. Finch ist in der Schule
einfach nur der „Freak“.
Violet hat einen Autounfall überlebt. Dabei ist allerdings
ihre ältere Schwester gestorben. Seitdem hängt sie in einem tiefen Loch und
lebt nicht mehr ihr Leben. Nichts macht ihr mehr Spaß, sie wendet sich von
ihren Freunden ab. Sie gehörte früher zu den Beliebten.
Die Protagonisten sind sehr bewegende Charaktere. Jeder hat
sein Paket zu tragen und sie sind sehr vielschichtig. Auch die anderen
Charaktere passen gut in die gesamte Konstellation hinein. Wobei sie hier eher
Beiwerk sind. Dennoch kann man den ein oder anderen ins Herz schließen.
Die Geschichte spielt in Bartlett, Indiana (USA). Beide
gehen dort zur Schule, treffen aber normal nicht oft aufeinander. Finch überrumpelt
Violet und so müssen sie zusammen ein Schulprojekt machen. Sie müssen mehrere Sehenswürdigkeiten
in ihrer Umgebung erkunden und sie später präsentieren.
Erzählt wird die Geschichte mal aus Vios und mal aus Finch
Sicht. Dabei zählt Vio die Tage bis zum Schulabschluss und Finch, die die er
wach ist. So bekommt ein einen guten Einblick in das Leben der beiden, wie sie
fühlen und wie sie ticken.
Man könnte jetzt meinen das es eine romantische
Liebesgeschichte vor einer idyllischen Kulisse wird. Er rettet sie und sie
rettet ihn, ….
Ganz so wird es nicht. Man wird mit dem Leid konfrontiert
einen geliebten Menschen und die Lust am Leben verloren zu haben. Aber auch
damit, wie man sich das Leben nehmen kann, teilweise sehr nüchtern mit Zahlen
und Fakten.
Die Liebesgeschichte steht nicht im Fokus. Sondern eher der
Kampf wieder zurück ins Leben zu finden. Da Leben wieder lebenswert finden. Die
Liebe zwischen den beiden ist da eher ein Mittel.
Die Geschichte ist mitreisend. Man muss weinen und lachen
mit den beiden. Fragt sich was als nächstes passiert und hofft, dass es gut ausgeht.
Das Cover zeigt einen Mond, in dem der Titel ist, ein
Mädchen sitzt und ein Junger auf einer Leiter reinklettert. Es ist in Weiß und Blau
gehalten und ein Teil des Titels ist rot. Ich finde es passt gut zur Geschichte.
Auf etwas tragisches wie „Das Schicksal ist ein mieser
Verräter“ von John Green habe ich
gewartet. Denn ab und an brauche ich sowas mal. Tragisch ist es hier auf
jeden Fall. Doch mag ich die beiden Bücher nicht vergleichen.
In dem hier geht es nicht nur einfach um eine tragische
Liebe mit einem schweren Schicksalsschlag. Hier wird auf eine besondere Art und
Weise das Thema Selbstmord behandelt. Es wirkt nicht aufdringlich und dennoch
zeigt es einige Facetten davon auf.
Ich habe die Protas sehr lieb gewonnen und mich hat ihre
Geschichte tief bewegt.
Es gibt 5 von 5 Wölfen!