Chias Frühlingskalender #16

 Heute gehtes wieder um Katzen, diesmal allerdings auf hoher See!

„Wenn Katz
nicht wär an Schiffes Borde, obsieget hätt die Nagerhorde

über der
Schifffahrt neue Zeiten.

Und auch der
Mannschaften Moral hätt ohne Katz an Bord total

gelitten in der Meere Weiten.“

 Titel: Die Schwarzbärflotte


Autor: 
Wolfgang Schwerdt

Preis: 4,50 €; eBook 1,99 €

Seiten: 68

1.      
Stell dich meinen Lesern bitte einmal vor.

Mit Wirtschafts- und Sozialthemen habe ich
1982 in meiner Geburtsstadt Berlin meine Laufbahn als freier Journalist für
Printmedien und  Hörfunk begonnen. Das
lag natürlich nahe, denn ich hatte kurz zuvor meinen Abschluss als Dipl.
Betriebswirt gemacht. Aber eigentlich hatte ich mich schon immer für Kulturgeschichte
und Seefahrt interessiert und meine journalistischen Themenschwerpunkte verstärkt
in diesen Bereich verlagert. 2002 sind meine Frau und ich dann aus familiären
Gründen nach Nordhessen gezogen. Heute betreibe ich eine Reihe von
Special-Interest-Blogs (Regional-, Katzen-, Kultur-, Satire) bin Herausgeber
eines Online-Geschichtsmagazins und Autor zahlreicher Buchpublikationen.

2.      
Wie bist du drauf gekommen über Schiffkatzen zu
schreiben und was sind Schiffskatzen eigentlich?

Als wir nach Nordhessen auf einen Reiterhof
gezogen sind, wurde ich auch hautnah mit Katzen konfrontiert. Hautnah im
wörtlichen Sinne, denn es war unsere Aufgabe, uns um die Mäusefänger zu
kümmern. Das führte am Ende nicht nur dazu, dass meine Frau und ich von den
Katzen persönlich in Besitz genommen wurden, sondern auch zu intensiven
Beobachtungen der Fellnasen mit den unglaublichen Fähigkeiten und Charakteren.
Die wiederum verpackte ich in kleine Geschichten und Fabeln, die in meinem
Büchlein „mit
Katzenaugen“
zu lesen sind. Und schließlich stellte ich eine Verbindung
her, zwischen meinen Interessen an der Seefahrtsgeschichte und der Faszination,
die die kleinen schmusigen Raubtiere inzwischen auf mich ausübten. Immerhin,
Katzen fuhren bereits seit der Antike auf Schiffen und schützten Ladung und
Proviant vor Ratten- und Mäusefraß. Ein schönes literarisches Thema, fand ich.
Der fiktive Schiffskater Rotbart aus der Segelschiffszeit war geboren. Und auch
die kleineren Geschichten des legendären Schiffskaters Rotbart fanden wiederum
Niederschlag in einem Büchlein „Die Rotbartsaga“. 

3.      
Worum geht es in “Die Schwarzbärflotte“? Wer
ist/sind der/die Protagonist/en?

Die
Schwarzbärflotte
ist ein kleines Buch in dem ich wahre Geschichten und
Informationen über wirkliche Schiffskatzen aus den vergangenen  Jahrhunderten gesammelt habe. Es sind
überwiegend kurze Episoden, denn Schiffskatzen werden in den Reisetagebüchern
oder gar Logbüchern der Seefahrer nur sehr selten und dann meist nur sehr kurz
erwähnt. Und je weiter man in die Geschichte zurückgeht, desto weniger Quellen
lassen sich finden. Dabei waren schon im mittelalterlichen See- und
Versicherungsrecht Schiffskatzen (auch Hunde) an Bord zum Schutz der Ladung vorgeschrieben.
Es gibt natürlich noch einiges zu Funktion und Rolle der seefahrenden Fellnasen
zu sagen, oder auch dazu, wie ich auf den Titel „Schwarzbärflotte“ gekommen
bin, aber das kann man in dem Büchlein alles nachlesen 😉 .

4.      
Gibt es noch Bücher rund um die Schiffkatzen?

Tatsächlich ist die „Schwarzbärflotte“ in
gewissem Sinne ein Nebenprodukt der Recherchen zu meinem Buch „Forscher,
Katzen und Kanonen“
. Hier habe ich das Leben und die Arbeit an Bord der
Forschungsschiffe des 17. und 18. Jahrhunderts beschrieben und auch da spielen
Schiffskatzen eine zweifellos ganz wichtige Rolle, auch hinsichtlich des
Gemütszustandes der Mannschaft auf ihren oft jahrelangen Reisen. Ich darf dazu
mal ein paar Verse aus meinem Gedicht zu Ehren des unbekannten Schiffskaters,
das ich in der „Schwarzbärflotte“ veröffentlicht habe, zitieren:

„Und dann, und das nicht mal zuletzt, ist das
freundlich Tier vernetzt

in der Mannschaft täglich Leben.

Den harten Alltag des Matrosen versüßt die Katz mit
hohen Dosen von Schnurren, Purren, Köpfeln, Schmusen, durch Ruhen an des Käptns
Busen, wenn dieser nach durchwachter Nacht ein Stündchen mal im Schlaf
verbracht.

Wenn Katz nicht wär an Schiffes Borde, obsieget
hätt die Nagerhorde

über der Schifffahrt neue Zeiten.

Und auch der Mannschaften Moral hätt ohne Katz an
Bord total gelitten in der Meere Weiten.“

Das ist tatsächlich nicht übertrieben, und
einer der Forschungsreisenden, Matthew Flinders, hatte 1809 tatsächlich eine
Art Tagebuch über seinen geliebten Schiffskater Trim geschrieben. Das ist
übrigens in voller Länge, erstmals in deutscher Übersetzung in „Forscher,
Katzen und Kanonen“ publiziert. Und diese biografische Hommage an den realen
Schiffskater Trim hat mich auf die Idee gebracht, die ersten Geschichten meines
fiktiven Rotbarts zu einer richtigen Saga zu entwickeln.

5.      
Wirst du noch andere Bücher schreiben?

Ja, die Rotbartsaga stellt inzwischen einen
Schwerpunkt meines literarischen Schaffens dar. Es ist ein richtiges Projekt
geworden. Denn Ich habe die Reisen meines Rotbart in die zweite Hälfte des 17.
Jahrhunderts verlegt. Derzeit arbeite ich an dem Buch, in dem ich beschreibe
wie ich auf die Rotbartgeschichten gestoßen bin. Zeitreisen habe ich dazu
machen müssen, bin von Geistern der Vergangenheit in das 17. Jahrhundert
entführt worden und  habe mit deren Hilfe
historische Dokumente entdeckt, die in Bezug zu meinem legendären Schiffskater
und seinem Kapitän stehen. Es wird ein reichhaltig illustriertes, knapp 300
Seiten umfassendes Taschenbuch werden, das jedoch „nur“ die Einführung zur
eigentlichen Rotbartsaga ist. Fünf Reisen um die Welt hat der bepelzte Haudegen
gemacht, nach Ostindien, China, Japan, in die Karibik oder nach Nordamerika und
fünf Bände wird auch die Rotbartsaga umfassen. Der geplante
Veröffentlichungstermin für das Einführungsbuch ist übrigens August/September
2014. Bis dahin können die Hintergründe, Mitmach-Aktionen und die Fortschritte,
die das Projekt macht, auf meinem Rotbartsaga-Blog
verfolgt werden.

Nebenbei wird es aber auch immer wieder mal
andere Bücher von mir geben, Sagen, Legenden, Sachbücher und Fantasy stehen auf
dem Programm, einiges davon liegt dabei schon seit Längerem zum Überarbeiten in
der Schublade.

Ja morgen gibt es wieder Fantasy für euch!

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