Rezension: Alles, was ich sehe

Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke
sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten.
Nach einem missglückten Streich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur
einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens
Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen
Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason
ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er
lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit
vortäuscht – was ja irgendwie stimmt.

Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann.

Verlagsseite … 

Marci Lyn Curtis wuchs in Nordkalifornien auf, wo sie Biologie
studierte. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und einem Dackel
in Maryland. „Alles, was ich sehe“ ist ihr erster Roman.

(Quelle: carlsen.de)

„Alles, was ich
sehe“ von Marci Lyn Curtis ist ein Jugendbuch.

Durch eine schwere
Krankheit wurde Magie blind. Mit ihrer Blindheit kann sie nicht
umgehen und verkricht sich in einem Schneckenhaus. Bei einer ihrer
Therapiesitzungen passiert es allerdings. Magie kann etwas sehen
nämlich Ben aber nur Ben und sonst nichts anderes. Hinzukommt noch,
dass Ben der kleine Bruder von Maggies Lieblingssänger ist.

Maggie kommt mit
ihrer Blindheit so gar nicht klar. Sie versucht es aber auch nicht
wirklich. Hilda soll ihr eigentlich helfen sich zurecht zu finden,
doch boykottiert sie Hildas Unterricht. Ihre familiäre Situation ist
auch nicht wirklich rosig. Auf den einzigen den sie sich verlassen
kann, ist ihr Opa. Als sie dann Ben sehen kann, denkt sie natürlich
gleich, dass sie verrückt ist und muss einen Weg finden damit um zu
gehen.

Die Charaktere sind
mit viel Liebe und Herzblut gestaltet. Ben schleicht sich gleich auch
ins Herz der Leser mit seiner ganz eigenen Art. Bens Bruder Mason ist
der richtig Badboy, Hilda eine kleine Nervensäge, … Jeder der
Personen ist einzigartig und könnte aus der eigenen Nachbarschaft
stammen.

Marci Ly Curtis
behandelt das Thema Blindheit und wie sich ein Mensch damit fühlt.
Durch Maggie bekommt man einen guten Einblick, wie es sich anfühlt,
welche Probleme es plötzlich im alltäglichen Leben gibt und wie man
sie auch lösen kann. Allein schon die Auswahl der Klamotten erweist
sich als schwierig, wenn man nicht sehen kann.

So kommt man als
Leser schon ins nachdenken und ist froh, dass man noch sehen kann und
eben nicht alles anderes organisieren muss.

Aber es geht nicht
nur um das Blindsein an sich. Ben versucht Maggie wieder Lebensfreude
zu vermitteln, weil sie die einfach nicht mehr hat. Obwohl er es
selbst nicht gerade leicht hat. Hinzukommen noch ganz andere Probleme
von Jugendlichen, Liebe, Lügen und Missverständnisse.

Die Autorin
vermischt dies zu einer ganz tollen und berührenden Geschichte. Als
Leser steckt man mitten drin und fragt sich, warum gerade Ben und was
hat es mit dem „Sehen“ auf sich, findet Maggie ihren Mut wieder,

An so manchen
Stellen kommt man ohne Taschentuch nicht aus. Denn die Geschichte
geht einem echt unter die Haut. Sie lässt den Leser nicht nur über
das Leben als Blinde nachdenken, sondern auch an das Leben an sich.
Viel weiter kann man hier nicht ins Detail gehen ohne zu Spoilern.

Das Cover zeigt ein
junges Mädchen mit geschlossenen Augen und am Rand ist in türkis,
rosa und lila ein Muster. Dieses findet man auch im Buch wieder bei
den Kapitelüberschriften oder den Seitenzahlen, aber auch am Buch
selbst unter dem Schutzumschlag. Es ist einfach ein Eye-Catcher.

Normal lese ich
solche Bücher ja eher selten. Durch ein gewonnenes Buchpaket vom
Carlsen Verlag auf der Leipziger Buchmesse, kam es dann in meinen
Besitz. Das Cover hat mich richtig neugierig gemacht. Also „musste“
ich es lesen.

Die Story hat mich
voll und ganz mitgenommen, Maggie konnte ich zwar ab und an nicht so
verstehen, aber Ben mit seiner Art hat es voll rausgehauen. Auch die
Hintergrundgeschichte konnte mich überzeugen und lies mich mehr als
einmal richtig heulen.

Das Buch kann ich nur
empfehlen, deswegen gibt es 5 von 5 Wölfen!

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.