Rezension: Das verwunschene Karussell

Caitlin Macrae scheint die Einzige in ihrem Freundeskreis zu sein, die nach dem Schulabschluss keinen Plan hat, wie es in ihrem Leben weitergehen soll. Doch dann erreicht sie die Nachricht vom plötzlichen Ableben ihrer Lieblingstante Megan, und nicht nur das – anscheinend hat sie Megans gesamtes Hab und Gut geerbt. Während sie sich nach New England aufmacht, um die Erbangelegenheiten ihrer Tante zu regeln, hat Caitlin keinen Sinn für den romantischen Indian Summer, denn sie begleitet nur ein Gedanke: Wie konnte ihre Tante so plötzlich ums Leben kommen? Hatte es etwas mit dem historischen Karussell zu tun, dem sie ihr letztes Lebensjahr gewidmet hat? Und wer ist der geheimnisvolle junge Mann, der ihr dabei half? Nur einer Sache ist sie sich sicher: Sie muss das zu Ende zu bringen, was ihre Tante begonnen hat …

Internetseite mit Leseprobe…

© Dove

Evelyn Boyd begeisterte sich schon immer für coole Waldgeister, dunkle
Vampire und einsame Werwölfe. Bereits als Kind las sie alles, was sie
dazu in die Hände bekommen konnte. Bevor sie allerdings anfing ihre
eigenen Geschichten aufs Papier zu zaubern, studierte sie Medizin. Noch
heute wagt sie den Spagat zwischen Feder und Skalpell.

Quelle: carlsen.de

„Das verwunschene Karussell“ von Evelyn Boyd erzählt eine
Legende über eine verfluchte Gallionsfigur.

Caitlins Tag fängt schon nicht gut an. Sie wird angerempelt
auf dem Weg zur Uni und als sie dann ihre Sachen aufhebt, bemerkt sie, dass
ihre Hausarbeit nicht in der Tasche war. Schnell macht sie sich auf den Rückweg
und zu Hause angekommen drückt der Postbote ihr noch einen Brief von einer Anwaltskanzlei
in die Hand. Als sie ihn später öffnet erfährt sie, dass ihre Tante tot ist und
sie macht sich auf den Weg nach Amerika um ihr Erbe zu verwalten.

Von Caitlin erfährt man schon sehr viel auf den ersten
Seiten. Man lernt sie und ihren familiären Untergrund  kennen, ihr beste Freundin und ihre
Zukunftspläne. Wobei sie da eigentlich gar nicht weiß was sie möchte. Man kann
sich gut mit ihr identifizieren und mit ihr mitfühlen. Ihre Leidenschaft, den
Traum ihrer Tante zu erfüllen, prägt ihr späteres Handeln.

Auch die anderen Charaktere sind vielschichtig. Alan ist
nicht nur der gut aussehende Junge, der ein Karussell restauriert. Er hat auch
seine Schatten Seiten und eine Vergangenheit die ihn prägt. Henry, der ewige
Pirat, ist eine sehr traurige Gestalt und in Sally findet Caitlin eine
Freundin, auf die sie sich verlassen kann.

Caitlin wird schnell klar, dass ihre Tante vielleicht gar
nicht bei einem Unfall gestorben ist, sondern ermordet wurde. Auch die
Einbrüche in ihr Haus, die brennenden Lichter nachts am Karussell und die Frage
wer ihr Herz erobert, machen die Geschichte äußerst spannend.

Evelyn Boyd hat sehr harmonisch geschrieben, auch wenn
einige Situationen recht kurz beschrieben sind oder nur kurz angekratzt wurden.
Sicher hätte man die Handlung so etwas vertiefen können, dennoch ist es gut
gelungen.

Ziemlich schnell habe ich „Das verwunschene Karussell“
gelesen und war recht angetan von der Geschichte. Caitlin ist mir sofort
sympathisch gewesen. Manche Situationen hätten für mich etwas länger beschrieben
werden können, aber Caitlin hat ihren Weg gefunden. Damit ist die story gut
abgerundet. Auch die Legende hat mir sehr gut gefallen.

Deswegen verteile ich 4 von 5 Wölfen. 

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