Huhu ihr Lieben,
ich habe euch ja schon einiges über die Reihe und den Autor verraten. Heute gibt es ein Interview mit ihm.
Viel Spaß!
Hallo Felix, schön dich mal wieder interviewen zu dürfen.
Das letzte Mal warst du ja mit den Kollegen von „Schattenweber“ bereit, dich
meinen Fragen zu stellen. Dieses Mal soll es um deine Fantasy-Reihe „Das Biest
in Dir“ gehen.
„Das Biest in Dir“ könnte auch der Titel für einen
Krimi/Thriller sein oder für ein Psychodrama. Warum hast du dich dafür
entschieden? Gab es auch noch andere Varianten?
Ursprünglich hatte ich geplant,
das erste Buch „Terrawelt“ zu nennen, nach dem Ort, in dem
die Handlung spielt. Aber als sich dieser, wie ich heute finde, recht
einfallslose Name meiner Welt relativ kurz vor der Veröffentlichung in „Epsor“
geändert hat, habe ich auch noch einmal über den Titel des Romans nachgedacht.
„Terrawelt“, „Epsor“ oder
auch jeder andere Eigenname kann beim Leser nur dann Assoziationen wecken, wenn
dieser die Geschichte bereits kennt. Abgesehen von der Harry Potter-Reihe fällt
mir auch spontan kein Buch im Fantasy-Genre ein, bei dem der Titel aus einem
oder mehren Eigennamen besteht. Deshalb habe ich mir etwas überlegt, das
neugierig auf mehr macht und mit dem ein möglichst großer Teil der potenziellen
Leserschaft sich identifizieren kann.
Und mal ehrlich, wer von uns hat
kein Biest in sich?
Ja da hast
du vermutlich Recht. In jedem von uns schlummert etwas.
Du hast dir ja deine eigene Fantasywelt aufgebaut. Klar gibt
es Elemente/Rassen, die schon etabliert sind. Was hat dir als Fundament
gedient? Andere Autoren und ihre Werke, Filme, Computerspiele …
Ich würde sagen, dass war eine
bunte Mischung aus allem – außer Computerspielen, denn ich war nie ein großer
Zocker. Den Grundstein für mein Interesse an Fantasy haben Anfang der 2000er
die „Der Herr der Ringe“-Filme gelegt, wie es vermutlich auch bei manch
anderem Autor meiner Generation der Fall war. Und da Elfen und Zwerge auch in
unzähligen anderen Filmen und Büchern auftauchen, waren diese beiden Rassen im
Aufbau meiner ersten Handlungsstränge neben den Menschen von Anfang an
unweigerlich mit inbegriffen.
Besonders zum Schreiben inspiriert
– und das habe ich schon in diversen Interviews immer wieder zum Ausdruck
gebracht – haben mich dann schließlich Markus Heitz mit seinen Zwergen und
Michael Peinkofer mit seinen Orks. Ich denke, dass auch die Charakteristik
meiner einzelnen Rassen ohne diese beiden Vorbilder anders verlaufen wäre.
Die Reihe umfasst ja vier Bände. War das schon immer so
geplant gewesen oder wie hat es sich entwickelt?
Ursprünglich sollte der erste Band
zugleich auch der letzte sein. Aber wie das so oft bei Dingen ist, die einem
Spaß machen: man kann einfach nicht damit aufhören. Noch während des
Schreibprozesses habe ich die Handlung dahingehend geändert, dass sich ein
zweiter Teil anfügen lässt, und von da an war mir eigentlich klar, dass es noch
für eine Weile so weitergehen wird …
Nur mal so um meine Neugier zu befriedigen. Planst du noch
andere Werke oder schreibst du schon dran?
Ja, tue ich. Allerdings ist der
nächste Band von „Das Biest in Dir“ vorläufig erst mal auf Eis
gelegt, damit ich mich anderen Projekten widmen kann. Denn nach fünf Jahren
Arbeit an der Reihe, sehe ich für mich nun die Zeit gekommen, auch mal andere
Richtungen der Literatur einzuschlagen. Geplant ist für die Zukunft ein
Heftroman im Horror-Genre à la John Sinclair. Aber auch wenn die grobe Handlung
dafür schon steht, wird noch ein wenig Zeit ins Land streichen, bis ich damit
anfange. Momentan versuche ich mich erst mal in der Umsetzung von
Hörspieltexten, und Ende des Jahres wird eine Fortsetzung von „Schattenweber“ mit
einem Großteil der Stammbesatzung sowie zwei neuen Autoren zu erwarten sein.
Hörspieltexte? Verleihst du anderen Geschichten deine Stimme
oder was genau machst du?
Nein, nein, so war das nicht
gemeint. Ich schreibe Hörspieltexte. Gegenwärtig an liebsten Creepypastas –
dass sind kurze Horrorgeschichten oder
urbane Legenden, die zumeist den Anspruch haben, tatsächlich so oder so ähnlich
geschehen zu können. Ich denke, zum selber Synchronisieren, fehlt mir
das gewisse Etwas, deswegen bin ich auch sehr froh, in dem YouTuber „Multi[German Creepypasta]“ einen hervorragenden Sprecher gefunden zu haben, der mit
mir zusammenarbeitet.
Nebenbei suche ich auch noch
nach einem Verlag, der meinen Beitrag aus der letztjährigen Schattenweber-Anthologie
vertonen möchte.
Du hast ja „Das Biest in Dir“ beim AAVAA veröffentlicht und
mit „Schattenweber“ Erfahrungen gesammelt im Selbstverlegen. Was liegt dir
mehr?
Ich denke, es ist unbestreitbar,
dass ein Verleger einem sehr viel Arbeit abnimmt. Er kennt sich in dem Gewerbe
aus, weil er so etwas jeden Tag macht. Für jemanden, der das erste Mal ein Buch
selbst verlegt, bäumen sich kurz vor der Veröffentlichung fast jeden Tag neue
Hürden auf.
Der Vorteil ist, dass man in allen
Belangen die größtmögliche Entscheidungsfreiheit hat, doch damit geht natürlich
auch eine größere Verantwortung einher. Das habe ich besonders im Falle des
Sammelbandes „Schattenweber“ gemerkt, bei
dem es neun verschiedenen Autoren gleichzeitig recht gemacht werden musste.
Im Nachhinein gesehen kann ich
sagen, dass ich zwar froh darüber bin, diese Erfahrungen gemacht zu haben und
zu späteren Zeitpunkten sicher auch mal wieder auf sie zurückgreifen werde,
aber unterm Strich führt man ein sehr viel ruhigeres Autorenleben, wenn man
jemanden an seiner Seite hat, der weiß, wo es lang geht.
Wer von euch jetzt Lust hat sich ein Video mit den Gruselgeschichten anzusehen kann das gerne hier tun. Denn eine habe ich euch rausgesucht.