[MonatsMotto] Interview mit Solus

Hallo und einen schönen Mittwoch .wünsche ich euch. Ja dieser Beitrag soltle schon am Samstag online gegangen sein, aber meine Grippe hat es verhindert.


Ich sitze heute auf einer kleinen Bank vor einem Haus. Warum ich euch das erzähle? Es ist nicht irgendeine Bank vor irgendeinem Haus. Denn ich befinde mich auf Innis und sitze gerade neben Solus. Ich darf ihn nämlich heute interviewen.

Melanie: 

Hallo Solus. Danke, dass du dir Zeit genommen hast und wir uns heute hier bei dir unterhalten dürfen.

Solus lacht: 

Hallo Melanie, es freut mich sehr, dass du den Weg nach Manjana und sogar das Haus meines Vaters gefunden hast. Das war sicherlich nicht gerade einfach. Auch, dass ich heute hier bin, ist Glück für dich. Ich war in den letzten Monaten nämlich lange mit Yuro unterwegs.

Melanie: 

Ja in der Tat einfach war es nicht. Bin ich froh, dass ich dich doch antreffe. Wo du jetzt Yuro ansprichst. Du hast ihn ja im Kloster kennengelernt. Wie war dein erster Eindruck von ihm?

Solus:

Als wir einander erstmals begegneten, war Yuro fünf, ich selbst sieben Jahre alt. Ich war sehr krank, unheilbar, um genau zu sein, und niemand konnte mir helfen. Yuro muss irgendwie meine Anwesenheit mitbekommen haben. Er ist ungefähr zur gleichen Zeit wie ich in den Konvent gebracht worden und hatte schon damals dieses untrügliche Gespür. Eines Tages lag er neben mir, als ich aus einem Erschöpfungsschlaf erwachte – und seine Gegenwart tat mir einfach nur gut. Wir wurden schnell Freunde, obwohl er noch lange gegen die Direktiven des Stifts rebelliert hat. Er hatte schon immer seinen eigenen Kopf, ließ sich kein X für ein U vormachen und hat seine Meinung nachdrücklich vertreten, aber er war immer zuverlässig bei der Erledigung seiner Aufgaben. So sehr er mich manchmal in Rage versetzt hat so wenig konnte ich ihm die Freundschaft aufkündigen. Ich mag den Kerl, mochte ihn schon immer.

Melanie: Hast du irgendwann mitbekommen, dass es deinen Freund von dort fortzog?

Solus:

Er hat mir zwar nur bruchstückhaft erzählt, was ihn bedrückt, und dass irgendetwas ihn … irgendwo anders hin zöge.

Melanie:

Wie hast du dich da gefühlt und warum bist du mit?

Solus:

Er tat mir so leid. Seine innerliche Zerrissenheit war ja nicht zu übersehen, und seine Veränderungen sind auch kaum jemandem verborgen geblieben. Auch dass er sehr aufgewühlt war und sich tief innen drinnen sehnsüchtig wünschte, dass ich ihn begleite, ist mir nicht entgangen. Ich wäre mir wie ein Verräter vorgekommen, wenn ich ihn alleine hätte gehen lassen.

Melanie: Was war für dich größte Erlebnis auf dieser Reise?

Solus:

EIN größtes Erlebnis gab es nicht. Den ersten Schock hat mir Yuro versetzt, als in seinem Elternhaus plötzlich seine Erinnerungsblockaden aufbrachen. Das hat ihn eine Woche lang so richtig zusammen gehauen. Er hatte Krämpfe, Anfälle von Wahnsinn, ist ins Koma gefallen, hat zeitweise gebrüllt wie ein Quaruba-Stier oder um sich geschlagen wie ein Judanokämpfer. Ich hab gedacht, er stirbt mir unter den Händen weg … Ich weiß nicht genau, wie ich es geschafft habe, ihn diesem Martyrium zu entreißen, aber auf irgendeine Art und Weise hat es geklappt. Eigentlich war er dann wieder ziemlich „normal“, aber hyperempfindsam. Nahezu alles, was ich sagte – und dachte – kriegte er in den falschen Hals. Wir haben uns häufiger als je zuvor gestritten, wegen Kleinigkeiten …

Eines Tages hatte ich die Nase voll und wir haben uns getrennt. Ich hab auf dem Pagilari-Hof Arbeit gefunden. Was Yuro gemacht hat, wusste ich nicht. Als ich schon fast zwei Monate dort war, kam eine Patrouille der Grauen, die den Hof „inspizierte“. Ich weiß bis heute nicht, womit ich sie derart gereizt habe, dass sie mich halbtot prügelten, aber letztendlich hat genau das dazu geführt, dass Yuro und ich wieder zusammengekommen sind. Er hat mir von seiner Begegnung mit seiner Schwester Lynnja, den Widerstandsgruppen, dem ›Buch des Schicksals‹ und der großen Hoffnung der Inari erzählt, einen Weg zu finden, die Airin von einem friedlichen Zusammenleben zu überzeugen. Viel war schon vorbereitet, nur der letzte entscheidende Schritt konnte nicht ausgeführt werden. Lynnja meinte, Mels Gruppe in Manjana sei am nächsten dran, darum schickte sie Yuro dorthin. Also nahmen wir unsere Reise wieder auf.

Melanie: Ähm ist das genau der Hof auf dem wir uns heute befinden?

Solus:

Nein, Mels Gasthof ist dort drüben. Dieses Haus ist wesentlich neueren Datums. Es steht erst seit ein paar Jahren hier, während das ehemalige Widerstandsnest mehrere Jahrhunderte alt ist. Aber DORTHIN waren wir unterwegs, damals, vor ungefähr acht Jahren.

Melanie.:Da seid ihr ja viel herum gekommen. Hat dich die Reise dabei verändert?

Hm, ob sie MICH verändert hat, kann ich gar nicht sagen. Sie hat zu einem großen Teil mein Denken und meine Einstellung bezüglich der Airin verändert. Ich habe erfahren müssen, dass ich selbst gar kein Inari bin, sondern ein Kunstprodukt, das Zuchtergebnis eines Geheimprojekts der Airin-Führungsschicht des Planeten. Das hat mein gesamtes Dasein in einem vollkommen neuen Kontext erscheinen lassen. Ich wusste auf einmal nicht mehr, wer ich bin, betrachtete mein Leben als eine einzige Lüge. Plötzlich war ich der Feind aller, die ich als meine Freunde betrachtete … Diese Erkenntnis hat mich fast zerstört. Aber Yuro glaubte an mich, Ferris, Mel, Doraja und die anderen ebenfalls – und sie haben mir das in einer Weise gezeigt, die ich nicht ignorieren oder leugnen konnte. DAS hat mir überzeugt, DOCH ein Inari zu sein (grinst).

Melanie: Wie hast du deine Frau kennen gelernt und wie steht sie zu Yuro?

Solus:

Sima ist Coranis älteste Tochter und lebte bereits hier, als ich erstmals um Aufnahme bat. SIE war diejenige, die nach der Prügelattacke der Grauen die Idee hatte, die Telepathen des Hofes GEMEINSAM einen Notruf aussenden zu lassen. Damit haben sie auch Yuro erreicht – und mich vor dem Verbluten gerettet. Ich war damals 19, sie 12. Sie war wie eine jüngere Schwester für mich, und sie hat mich lange auch ähnlich wie einen älteren Bruder behandelt. Dass Yuro und ich Liebende sind, haben wir nie verheimlicht, und dass uns zudem noch wesentlich mehr verbindet ebenfalls nicht. Trotzdem ist aus ihrer Zuneigung mehr geworden, und auf einer gewissen Ebene erwidere ich sie auch. Wir haben eine fast identische Beziehung wie Yuro und Erian. Solange wir offen darüber reden und damit umgehen können, beeinträchtigt es unser Zusammenleben nicht negativ. Es ist, wie es ist, und es ist in Ordnung so.

So und jetzt lassen wir es uns noch weiter gut gehen und ich bekomme eine kleine Führung.

 

für euch ist noch ganz wichtig, seid am Samstag dabei! Denn da gibt es dann etwas zu gewinnen!!!

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