Ja der Autor der nicht nur Autor ist, sondern auch Musiker, Komponist, ….
Das Zitat stammt aus „Der die Fremde kennt“ von Cornelius Hirsch.
Ihr wollt den Klappentext lesen? Bitte:
Wein, Weib und … Claudius Mohl. Ein von einem Mäzen beauftragter
Künstler begibt sich gezielt auf eine Reise ins Blaue, um
in der Konfrontation mit fremden Orten und Menschen und mit
dem Fremden in ihm selbst seine künstlerische Bestimmung zu
finden.
Mal heiter chaotisch, mal strukturiert methodisch, durch Grabungen
in den tiefsten Schichten seines Denkens und Fühlens,
versucht er sich seinem Werk entgegenzubilden, das ihm jedoch
ebenso fremd zu bleiben scheint wie die vier Musen, deren
Küsse ihn erst zum wahren Wirken befähigen.
Ihr wollt den Autor kennen lernen? Bitte hier kommt das Interview:
1. Kannst du dich bitte mal kurz vorstellen?
Ich heiße Cornelius Hirsch und bin in München geboren. Dort
habe ich zunächst Musik studiert und habe später eine Stelle als Pauker an der
Kieler Oper eingenommen. In Kiel studierte ich Kunstgeschichte, Philosophie und
Musikwissenschaft mit Magisterabschluß.
Nach meiner Rückkehr nach Bayern arbeite ich bis heute
freischaffend als Orchestermusiker.
In München gründete ich das U 02 Theater, eine
Schultheatergruppe, die inzwischen mit über 100 Mitgliedern in circa 15 Kursen bis
zu 7 verschiedene Produktionen im Jahr von Shakespeare bis Beckett, vom
Antigone bis zur Rocky Horror Show und auch Selbstverfaßtes der Schüler unter
eigener oder meiner Regie auf die Bühne bringt.
Meine eigentliche Profession sehe ich jedoch in meiner
Arbeit als Komponist, Autor und Bildender Künstler. Von mir sind 4 CDs mit
Kammer- und Orchestermusik im Handel erhältlich, Ballett-und Schauspielmusiken,
drei kleinere Opern und etliche
Theaterstücke sind zur Aufführung gelangt. Meine experimentellen Texte sind
zumeist in selbstverlegter Form herausgekommen. Ebenso meine kunsttheoretischen
Schriften, deren Inhalte ich auch in Seminaren anbiete.
2. Wie bist du ans Schreiben gekommen?
Nachdem mein Bruder und ich als Kinder mit 9 bzw. 13 Jahren ganze
Wagneropern auf Schallplatte durchforstet und mit unseren Stofftieren inszeniert
haben, war es naheliegend selbst Opern zu schreiben. Damit habe ich dann als
Teenie begonnen. Mit zwanzig Jahren waren das dann szenisch-musikalische
Experimentalwerke, und – neben Gedichten in valentinesk-morgensternscher Manier
– gab es einen ersten kleinen, selbstherausgegebenen Roman „Aktäon und der
Bademeister“. Schon in meiner Schulzeit traf ich u.a. Komponisten wie Josef
Anton Riedl, Dieter Schnebel, Karl-Heinz
Stockhausen, John Cage oder die Autorin Marie-Louise Kaschnitz. Im Zusammenhang
meiner schon zu der Zeit beginnenden Tätigkeit als Sprecher von experimentellen
Textformen und später der Arbeit an verschiedenen Opernhäusern durfte ich sogar
einmal mit Ernst Jandl und Gerhard Rühm auf einer Bühne stehen, lernte später
Oskar Pastior und Doris Lessing persönlich kennen und bin mit dem
Bachmannpreisträger Michael Lentz befreundet.
Das Schreiben war so für mich seit jeher eine
Selbstverständlichkeit, wenn auch immer im Schatten der Komposition. Es
entstanden meist kurze Arbeiten im Bereich der Kurzprosa oder experimentelle
Formen. Zudem kleinere Bühnenwerke und Libretti. Während meiner Arbeit als
Regisseur und Leiter einer Laienbühne ergab es sich, daß – für die überwiegend
weiblichen Mitglieder der Truppe – Stücke mit hohem Anteil von Frauenrollen
gefragt waren. Mehrere meiner Bühnenwerke („Nebenrollen“, „Hammerhart und
Himbeerhaut“, „Wegweisung“, „Pauschalmadrigal“) sind nur mit Frauen besetzt.
Ein besonderes Interesse hege ich für kunsttheoretische
Fragen und versuche in Schriften unterschiedlicher Genres, vom Bühnenwerk
(„Farbenhand“) bis zum Lehrbuch („Utopie Kreation Wahrnehmung“), Antworten zu
finden und zu kommunizieren.
3. Wie kam es zu deinem Roman „Der die Fremde kennt“ ?
Die Arbeit am Roman „der die Fremde kennt“ habe ich vor
ungefähr 30 Jahren begonnen. Dieses Buch war dann immer wieder mal in
verschiedenen Fassungen in selbstverlegter Form erschienen. Die letzte erst
kürzlich revidierte Version gibt es nun beim R. G. Fischer Verlag. Wie schon in
verschiedenen theoretischen aber auch Bühnenwerken beschäftige ich mich auch
hier mit der Frage nach Grund und Wesen kreativen Tuns an sich. In heiter
pseudo-wissenschaftlicher Form und unter Einsatz unterschiedlichster, meist
recht verschrobener Stilistiken versuche ich den Weg eines jungen Künstlers vom
Wunsch zur Tat, von der Idee zur Verwirklichung seines Werkes nachzuzeichnen,
ohne aber dabei Werkgestalt oder auch nur Kunstgenre nennen zu müssen. Dabei
spielt die Rolle des Weiblichen in Gestalt in unterschiedlicher Weise
motivierender Musen eine wesentliche Rolle, was der Geschichte neben der
allgemein ästhetischen Implikationen nicht zuletzt auch Raum zu einer
Betrachtung von Lust und Liebe in ganz natürlicher Ausprägung gewinnen läßt.
Ein theoretisch-lukullisches Werk also, das ich schlicht
schreiben mußte, weil es es noch nicht gab.
4. Was ist dir beim Schreiben leicht gefallen und was so gar nicht?
Weil das Schreiben bei mir als professionelle Tätigkeit nie
so ganz im Vordergrund gestanden war, ist diese Form der Entäußerung für mich
nie problematisch geworden. Sogar im akademischen Umfeld hatte ich mich als
Hobbyist bewegt und im Rahmen der zulässigen Möglichkeiten so geschrieben, wie
es mir gefiel – und das mit Genuß. (Mein
gesamtes Studium habe ich ohne Klausuren, allein durch massenweise
Seminararbeiten und Vorträge, um die ich mich schier gerissen habe,
bestritten.) Noch heute schreibe ich gerne und mit wenig Skrupeln. Mir fällt es
leicht zu streichen, ja, wegzuwerfen, was mir nicht mehr in den Kram paßt, oder
alles zu ändern, wenn es sein muß. Allerdings gefällt mir nicht leicht was, und
so gibt es von mir nicht besonders viele und keine besonders umfangreichen Werke.
Und wenn mir die mal nicht mehr gefallen, werfe ich auch die in den Müll. Schon
um dieser Möglichkeit willen habe ich nie besonders viel Energie darauf
verschwendet, einen Verlag zu finden, wenn es mir natürlich schon gefallen
hätte, wenn einer meine Sachen von sich aus gefunden und genommen hätte. Das
war aber nicht der Fall und so ist es noch weitgehend in meiner Hand, was mit
meinen Arbeiten geschieht. Allerdings ärgert es mich schon, daß ich für die
Verbreitung meiner Gedanken meist dermaßen viel Geld aufwenden muß, während
andere Autoren (von deren gut vermarktbaren Billigprodukten ich ja nicht immer
eine besonders hohe Meinung habe) es sich gut gehen lassen im hellen Licht der
auch finanziell sich auszahlenden Anerkennung durch die Lesermassen und dem
Gott der Ökonomie huldigenden Durchschnittslektoren.
5. Wird es noch weitere Romane von dir geben?
Ein Romanprojekt habe ich seit Jahren im Kopf. Allerdings
werde ich dieses nicht mehr ohne pekuniäre Entlohnung durch einen wie auch
immer hierzu motivierten Auftraggeber entäußern. Das Buch bleibt halt
ungeschrieben, wenn es nicht wirklich jemand zu brauchen glaubt. Ich selber
kenne es ja schon.
Stattdessen versuche ich zur Zeit mit einer Fachfrau für
QiGong und TaiJi gemeinsam ein Übungsbuch für eine „neuentwickelte
sino-bayuwarische Kampf- und Bewegungskunst“ als
humorvollen Fotoband mit dem Titel „HaiJi – Aus dem
Tagebuch einer Zennerin“
herauszubringen. Wegen der vielen Fotos leider ein treuer Spaß, allerdings mit
guten Marktchancen, sehr lustig auch für Nichteingeweihte und mit tatsächlich
positiver Wirkung bei richtiger Anwendung. (Die Formen aus dem Buch werden
schon erfolgreich unterrichtet!) Noch hoffen wir auf einen Sponsor oder einen
interessierten Verlag.
Außerdem arbeite ich weiter an der Erweiterung und
Präzisierung meiner kunsttheoretischen Erkenntnisse und hoffe, daß mir in Zukunft
weitere Gelegenheit zur Verbreitung derselben in veröffentlichten Schriften
oder – noch besser – in „leibhaftigen“ Seminaren gegeben wird.
Die Homepage ist auch sehr interessant.
Morgen gibt es etwas für’s Herz!!!!